Saturday, May 31, 2008

likes.


i like it quiet in the morning. i like planes. i like busses, trains, and empty apartments. i like train stations and airports. i like drinking coffee and smoking cigarettes in, around, and in front of train stations and airports. i like watching people. i like introspection and trying to freeze time. i like sleeping pills and thunder storms.

do i belong to the whatever generation? there are times when i see things positively, though when i'm bumming around in my everyday life i realize that i'm a pretty fucked up person.
where does that leave me?

kacken für deutschland.

Ein Freund von mir ließ mich vor einiger Zeit wissen, dass er nach dem Stuhlgang drei Kilogramm leichter sei als vorher. Natürlich hat er dies eher umgangssprachlich formuliert. Die Lehrer oder Lehramtsstudenten können sich diesen Text nun ausdrucken, die betreffende Phrase mit einer Schlängellinie unterstreichen und an den Rand der Zeile ein „A“ für „Ausdruck“ und die umgangssprachliche Variante dazuschreiben. Leute in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen sagen das nun einmal nicht so, lehnen das als vulgär ab, wogegen nichts einzuwenden ist. Schließlich sollte jeder so reden dürfen, wie es ihm beliebt.

Mit der PC, der Political Correctness, verhält es sich ähnlich. „Schwarz“ und „weiß“ sind Ausdrücke, gegen die kaum jemand etwas hat, die aber von einigen nicht oder nicht mehr benutzt werden. Wenn ein Diskutant mich wissen lässt, dass er dieses oder jenes „schwarz auf weiß“ habe, kann ich sagen: „Das ist aber nicht politically correct! Du meinst wohl eher, du habest es afro-amerikanisch auf kaukasisch!“ oder, noch besser „african-american auf caucasian!“ Die Sekunden, die das Gegenüber braucht, diese unerwartete Richtungsänderung der Diskussion zu verarbeiten, kann man nutzen, um im Getümmel zu verschwinden. Man kann sich dabei der keineswegs unangenehmen Vorstellung hingeben, wie Janet Jackson oder ein anderer Afro-Amerikaner oder eine andere Afro-Amerikanerin einen massiert.

Man hört immer wieder von der globalen Verfettung der Leute. In den Industriestaaten hat man, so will man uns weismachen, nichts anderes zu tun, als fett zu werden. Es mag durchaus zutreffen, dass eine allgemeine Gewichtszunahme unter denjenigen zu verzeichnen ist, die einer bewegungsarmen Tätigkeit nachgehen und sich vorwiegend ungesund, jedoch nicht zu wenig essend, ernähren. Vielleicht sollte man statt künstlichen Farbstoffen Abführmittel in die Zutaten geben. Dann wären wir ganz vorn in Sachen internationaler Gewichtsschwund, im Wettstreit um das Normalgewicht. „Kacken für Deutschland“ würde die Devise lauten. Vielleicht ließe man sich auch ein anderes, von Anti-Vulgaristen genehmigtes Motto einfallen. Einige Geisteswissenschaftler haben mit Worterfinden und hohlen Phrasen ihre Karriere begründet. „Die Konkretion des Allgemeinen ist nicht interdisziphär“ etwa dröhnt es belehrend aus dem philosophischen Niemandsland. Was das heißen soll? Kein Mensch weiß das. Ich plädiere dafür, alle Wörter, die mit „kack“ beginnen, im Duden nicht mehr als „derb“ zu brandmarken. Dann kann man politisch korrekt und unumwunden verkünden: „Die vormals signifikant übergewichtigen Kacker sind dank unserer Abführmittelpolitik wieder kackfidel.“ Das versteht jeder.

Merkwürdigerweise fallen mir spontan mehr Synonyme für das Produkt des Magen-Darm-Traktes ein als für „Liebe“: Exkremente, Fäkalien, Kot etc. Warum? Gehe ich öfter oder länger oder besser auf Toilette als ich liebe? „Moment“, werden jetzt die nihilistisch angehauchten Freunde der heißen Luft aus den hintersten Reihen höhnen, „Definieren Sie doch mal 'Liebe'! Was soll denn Liebe sein? Zeigen Sie uns doch mal eine Liebe, wie sieht die denn aus? Rot? Blau? Viereckig?“. Dann antworte ich gelassen: „Liebe ist, wenn man sich nicht scheut, den geliebten Menschen im selben Raum seine Zähne putzen zu lassen, während man sein Geschäft verrichtet. Außerdem ist Liebe eine abstrakte Entität – wie etwa eine Zahl.“ Übrigens bin ich im Badezimmer sehr kreativ, ich habe da meine besten Ideen. Ich telefoniere auch sehr gern auf Toilette, denn ich bin dort sehr entspannt. Man kann auch rauchen und Kaffee trinken. Oder die Zeitung lesen, wozu man ja sonst sowieso kaum kommt.

Aber auch die Liebe macht kreativ. Auf einige Fragen braucht man gute Antworten. Zum Beispiel auf die Frage, wieso man schon wieder den Abend mit dieser „guten Bekannten“ verbracht hat, anstatt den Müll runterzubringen oder mal das Bad zu putzen.